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Wenn es im Ohr plötzlich fiept, surrt oder rauscht oder ein anderes lästiges Ohrengeräusch auftritt, kann es sich um einen Tinnitus handeln. Gemeinsam mit Prof. h.c. Dr. Johannes Schobel, beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema und erklären, was betroffene Personen dagegen tun können.

Dr. Schobel Portrait
Prof. h.c. Dr. Johannes Schobel

Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Gesundheit und Leiter des Tinnituszentrums in St. Pölten

Lassen Sie doch mal von sich hören!

Sie haben seit einiger Zeit ein auffälliges Geräusch im Ohr? Oder haben Sie vielleicht das Gefühl, nicht mehr alles zu verstehen? Unsere Hörakustiker*innen beraten Sie gerne

Was ist Tinnitus?

Tinnitus bezeichnet nichts anderes als Ohrengeräusche. Das kann ein Pfeifen sein, es kann im Ohr rauschen oder fiepen. Auch ein Klopfen im Ohr ist nicht untypisch. Ein Tinnitus kann sich also auf unterschiedlichste Art äußern. Manchmal werden die Geräusche nur in einem Ohr wahrgenommen, manches Mal sind beide Ohren betroffen. In den meisten Fällen sind Ohrengeräusche subjektiv, manchmal können aber auch andere Personen sie hören. Dann spricht man von einem objektiven Tinnitus.

Arten von Tinnitus Grafik
  • Subjektiver Tinnitus: 
 Die Geräusche spielen sich nur im Kopf der Betroffenen, niemand sonst hört sie und sie sind auch nicht objektiv messbar. „In 99 Prozent der Fälle handelt es sich um ein subjektives Ohrgeräusch, das nur der Patient oder die Patientin selbst wahrnimmt“, sagt Schobel. „Solange es keinen Leidensdruck gibt, ist das in den meisten Fällen völlig harmlos. Dennoch sollte ein neu aufgetretener Tinnitus einmal fachärztlich abgeklärt werden.“
  • Objektiver Tinnitus: Er entsteht aufgrund tatsächlicher Geräuschquellen im Körper, zum Beispiel durch Strömungsgeräusche in Blutgefäßen. HNO-Ärzt*innen können den objektiven Tinnitus messen und manchmal sogar selbst hören.

Ärzt*innen unterscheiden nicht nur zwischen subjektiven und objektivem Tinnitus, sondern auch zwischen zwei weiteren Arten: Tinnitus kann akut oder chronisch sein. Von chronisch spricht man, wenn das Summen oder Brummen mehr als drei Monate anhält. Grundsätzlich gilt: Je früher man die Geräusche von Expert*innen abklären lässt, desto besser.

Zahlen & Fakten von Tinnitus Grafik

Lästige Ohrengeräusche sind übrigens keine Seltenheit. Mehr als ein Viertel aller Menschen weltweit ist zumindest einmal im Leben von Tinnitus betroffen. In Europa haben etwa 15 Prozent aller Erwachsenen einen Tinnitus. Umgerechnet auf Österreich sind es eine Million Menschen. Richtig viele also. Zwar geben 85 Prozent der Betroffenen hierzulande an, der Tinnitus würde sie nicht stören, für den Rest ist er allerdings eine echte Belastung. Sorgen muss man sich jetzt trotzdem keine machen. Es gibt nämlich erprobte Therapien, die Ohrengeräusche zumindest so sehr abschwächen, dass sie im Alltag fast nicht mehr auffallen. Eine davon: gemeinsam mit Neuroth die eigene Hörstärke wieder zu entdecken.

„Ein Hörtest ist bei jeder Art von Ohrengeräusch sinnvoll. Sehr häufig kommt man so auf einen Hörverlust drauf, der andernfalls unentdeckt bleibt, aber ein Grund für Tinnitus sein kann.“

Dr. Johannes Schobel

Wie entsteht Tinnitus?

Das Auftreten von Ohrengeräuschen kann unterschiedliche Ursachen haben. Bei einem subjektiven Tinnitus, den nur die Betroffenen selbst hören, werden Informationen beim Hören fehlerhaft verarbeitet. Der objektive Tinnitus geht hingegen immer mit physiologischen Veränderungen einher.

Ein Auslöser für subjektiven Tinnitus kann zum Beispiel Stress sein. Das Piepsen im Ohr ist dann ein Signal des Körpers: „Hallo, du hast zu viel um die Ohren, entspann dich mal.“ Lässt der Stress nach, hört meistens auch das Geräusch auf. Ähnlich ist es mit Lärm. Laute Musik, Maschinen oder ein Knall können die Sinneszellen im Ohr beeinträchtigen und schädigen.

„Ich glaube, das Phänomen, das plötzlich was im Ohr klingelt und nach 15, 20 Sekunden wieder aufhört oder dass es nach einem Besuch in einem sehr lauten Lokal ein paar Stunden nachklingt, kennen wir fast alle“, sagt Dr. Johannes Schobel. Tritt nach 24 Stunden allerdings noch immer keine Besserung ein, sollte man laut dem Experten unbedingt eine*n HNO-Ärzt*in aufsuchen.

Der häufigste Grund für einen Tinnitus

Der Verlust des Hörvermögens  im Alter ist die häufigste Ursache für Ohrgeräusche. Das passiert nicht von heute auf morgen, sondern nach und nach. Zuerst gehen dabei die höheren Frequenzen verloren. Man hört nicht mehr alles. Die Neurone im Hörzentrum des Gehirns, die von außen keine Signale mehr erhalten , entwickeln ein Eigenleben und lösen einen Tinnitus aus.

Dr. Schobel hat dafür einen sehr anschaulichen Vergleich: „Wenn man sich eine Schulklasse vorstellt, mit einem Lehrer, der vorne so leise spricht, dass die Kinder in den hintersten Reihen ihn nicht mehr gut verstehen, dann werden diese Kinder zu schwätzen beginnen, weil sie sich von dem, was vorne geschieht, abkoppeln“, erklärt er. „Das gleiche passiert in unserer Großhirnrinde mit jenen grauen Zellen, die für die hohen Töne zuständig sind und die keine Ansprache mehr von draußen haben.“ Sie beginnen zu schwätzen – das sind die dauerhaften Ohrengeräusche, die stören können.

Um herauszufinden, ob das die Ursache für den Tinnitus ist, braucht es einen Hörtest. 80 bis 90 Prozent der Tinnitus-Patient*innen hätten eine klinisch nachweisbare Hörminderung, so Dr. Schobel. Die gute Nachricht: Diese lässt sich in einem der über 150 Fachinstitute von Neuroth individuell versorgen. Ganz nach unserem Motto: Besser hören. Besser leben.

Mögliche Ursachen für Tinnitus

Objektiver & subjektiver Tinnitus Grafik

Subjektiver Tinnitus

  • Hörverlust
  • Hörsturz
  • Geplatztes Trommelfell
  • Ohrenschmalz oder Fremdkörper
  • Innen- und Mittelohrentzündungen
  • Stress
  • Funktionsstörungen der Halswirbelsäule
  • Zahn- und Kieferprobleme
  • Morbus Menière (Erkrankung des Innenohrs, Drehschwindel)
  • Otosklerose (Knochenerkrankung im Mittel- und Innenohr)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, hormonelle Veränderungen


Objektiver Tinnitus

  • Fehlbildungen von Gefäßen
  • Veränderung im Blutstrom der Halsvenen
  • Tubenfunktionsstörungen
  • Blutschwämme
  • Fehlfunktion der Kehlkopfmuskulatur
  • Tumore im Mittelohr

Wie erkenne ich einen Tinnitus?

Als Tinnitus bezeichnet man anhaltende Geräusche in einem oder beiden Ohren, die nicht mehr weggehen. Das kann zum Beispiel ein Pfeifen, Brummen oder Klopfen sein. In manchen Fällen treten sie gemeinsam mit anderen Beschwerden auf, darunter:

  • Verspannungen im Nackenbereich sowie der Kiefermuskulatur
  • Kopf- oder Ohrenschmerzen
  • Schwindel
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Geräuschüberempfindlichkeit

Was kann ich gegen Tinnitus tun?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einem akuten und einem chronischen Tinnitus. Bei einem akutem Tinnitus, dazu zählt alles unter drei Monaten, kann Kortison helfen. Laut Dr. Schobel ist es „das einzige Medikament, das wirklich validiert ist.“ Kortison wirkt entzündungshemmend und lässt Schwellungen abheilen. Das Hormon kann in Form von Tabletten eingenommen oder als Infusion verabreicht werden. In einigen Fällen wird es von Ärzt*innen auch direkt ins Mittelohr gespritzt.

Gegen einen chronischen Tinnitus gibt es leider keine Medikamente. Zwar können Ursachen wie Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Bluthochdruck behandelt werden, die Ohrengeräusche selbst verschwinden aber in der Regel nicht mehr. Trotzdem gibt es Hilfe: Personen, die von einem chronischem Tinnitus betroffen sind, können lernen, mit den Geräuschen umzugehen. Manchen gelingt das so gut, dass sie das Surren gar nicht mehr beachten. Sie überhören es einfach.

Die passende Tinnitus-Therapie:

  • Tinnitus-Noiser: Retraining-Therapie  Bei 80 Prozent der Betroffenen bringt eine frühzeitig eingesetzte Retraining-Therapie eine wirkungsvolle Linderung. Dabei wird ein unauffälliger Noiser hinter dem Ohr platziert. Er erzeugt ein an die individuelle Wahrnehmung angepasstes, angenehmes Rauschen, wodurch im Gehirn der Tinnitus überlagert und im besten Fall sozusagen „wegtrainiert“ wird. 
  • Hörgeräte bei Tinnitus  Sehr häufig geht Tinnitus mit einem Hörverlust einher. Durch den Einsatz moderner Hörgeräte bei Tinnitus werden primär nicht mehr wahrgenommene Sprachkomponenten und das akustische Umfeld wieder hörbar. Die so zurückgewonnene Hörstärke ist in vielen Fällen ausreichend, um Ohrengeräusche zu lindern oder gänzlich verschwinden zu lassen. 
  • Kombinationsgeräte zur Tinnitus-Therapie  Ein Kombinationsgerät vereint die Funktionen von Hörgeräten mit denen eines Noisers: Man versteht seine Umwelt besser und der Tinnitus wird durch beruhigendes Rauschen therapiert. 
Tinnitus Grafik

Tipps für Betroffene mit einem Tinnitus

  • Kognitive Verhaltenstherapie
 Sie ermöglicht es, besser mit den Ohrengeräuschen zurecht zu kommen. Es geht dabei also nicht um Heilung, sondern um eine Verbesserung der Lebensqualität. „Man möchte im Rahmen der Therapie über die Kognition, also über den Verstand, an die Gefühle herankommen“, sagt Dr. Schobel. „Denn es ist zu einem großen Teil die Gefühlsebene, die darüber entscheidet, ob und wie sehr man unter einem Tinnitus leidet.“ Einigen Personen fällt das natürlich leichter als anderen. Ohne Unterstützung geht es aber in keinem Fall.
  • Autogenes Training
 Mithilfe bestimmter Übungen schafft man es, sich selbst zu entspannen. Dr. Schobel empfiehlt Autogenes Training vor allem abends zur mentalen Ablenkung: „Sonst liegt man im Bett und hört nur auf das Geräusch im Ohr. Je mehr man sich darauf konzentriert, desto mehr fällt es auf.“ Auch Hintergrundgeräusche wie Meeresrauschen oder Vogelgezwitscher können beim Einschlafen helfen.
  • Apps
 Digitale Gesundheitsanwendungen wie die Kalmeda-App, die auf der kognitiven Verhaltenstherapie basieren, können dabei helfen, die Belastung durch einen Tinnitus zu verringern.
  • Physiotherapie
 Verspannungen der Nackenmuskulatur, Fehlstellungen des Kiefers oder einfach eine falsche Haltung können jede Menge Beschwerden auslösen, unter anderem eben Tinnitus. Was dagegen hilft: zum Beispiel Physiotherapie und Heilmassagen.
  • Stressabbau
 Bei manchen Menschen führt Stress zu immer wiederkehrenden Ohrengeräuschen. Quasi ein Signal des Körpers, die Dinge etwas langsamer anzugehen. Was dabei helfen kann: den Alltag umzustrukturieren, Achtsamkeitsübungen, Yoga oder auch Meditation.

Tipp:

Bei Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren ist Lärmbelastung die häufigste Ursache für einen chronischen Tinnitus. Wer also in einer lauten Umgebung arbeitet oder gerne mal auf Live-Konzerte geht, sollte in einen individuell angepassten Gehörschutz investieren, um Tinnitus vorzubeugen. Damit man auch künftig nur das hört, was man hören will. Und lästige Ohrengeräusche gehören sicher nicht dazu.

Helfen Hausmittel gegen Tinnitus?

„Nein“, sagt Dr. Schobel. „Hausmittel, die helfen, kenne ich nicht.“ Von Wundertropfen oder Geräten, die man im Internet findet und mit denen Tinnitus angeblich geheilt werden kann, solle man lieber die Finger lassen. Kortison, autogenes Training und Stressreduktion hingegen seien bewährte Methoden. Wer vor allem beim Einschlafen Probleme hat, dem empfiehlt der HNO-Facharzt ein „Acoustic Sheep.“ Ein Stirnband mit zwei kleinen eingebauten Lautsprechern, die für Ablenkung sorgen. Der Vorteil: Die*der Partner*in wird durch die Geräusche nicht gestört. Sie sind nur für die Person hörbar, die das Stirnband trägt.

Wie hilft Neuroth bei Tinnitus?

Die häufigste Ursache für einen Tinnitus: der Hörverlust im Alter. Ein Hörtest kann in diesem Fall Aufschluss über die Art der Hörminderung geben. „Prinzipiell wäre ein Hörtest bei jedem Ohrgeräusch sinnvoll, weil dabei sehr häufig ein Hörverlust festgestellt wird, der andernfalls unentdeckt bleibt“, sagt Dr. Schobel. Handelt es sich um einen chronischen Tinnitus, gibt es drei bewährte Methoden, wie wir bei Neuroth Betroffene unterstützen.

  • Moderne Hörgeräte, die von unseren Hörakustiker*innen individuell an die Bedürfnisse unserer Kund*innen angepasst werden, bringen die Hörstärke zurück ins Leben – und mit ihr selbst verloren geglaubte Töne. Dadurch können wir die lästigen Ohrengeräusche lindern. In einigen Fällen verschwinden sie durch das Tragen der Hörgeräte sogar ganz.
  • Bei etwa 80 Prozent der Betroffenen ist eine Retraining-Therapie mit Noisern erfolgreich. Vor allem wenn sie frühzeitig damit beginnen. Dabei tragen die Betroffenen einen sogenannten Noiser, der übrigens ganz unauffällig ist, hinter dem Ohr. Der Noiser erzeugt ein angenehmes Rauschen – als weicher Kontrast zu dem oft pfeifenden Tinnitus, der damit überlagert wird. Mit der Zeit wird das störende Ohrengeräusch immer weniger wahrgenommen.
  • Für die Tinnitus-Therapie werden vorwiegend Kombinationsgeräte eingesetzt. Sie verbinden die Funktionen von Hörgeräten mit denen des Noisers. Betroffene hören also wieder besser, während der Tinnitus durch das beruhigende Rauschen in den Hintergrund rückt.

Was kann ich als Angehörige*r tun?

„Die beste Unterstützung ist es, Partner*innen, Mutter oder Vater mit einem Tinnitus zu signalisieren, dass man für sie da ist, wenn sie einen brauchen oder einfach mal reden wollen“

Dr. Johannes Schobel

Übertriebenes Nachfragen führe laut Dr. Schobel dazu, den Leidensdruck zu erhöhen – einfach weil der Fokus dann stets auf den Ohrengeräuschen liegt. Also lieber nicht zu oft von selbst thematisieren, aber unbedingt ab und zu danach erkundigen, wie es der Person geht.

Eine andere Art der Unterstützung für Familienmitglieder, die einen Tinnitus haben, sind übrigens Selbsthilfegruppen. Dr. Schobel: „In der Regel werden sie von einer Person geleitet, die auch betroffen ist und gelernt hat, mit den Geräuschen gut umzugehen.“ An Sitzungen teilzunehmen, kann für viele inspirierend sein und für Zuversicht und Hoffnung sorgen. Dr. Schobel empfiehlt, vor dem ersten Besuch mit der Leiterin oder dem Leiter zu sprechen, um herauszufinden, ob eine Selbsthilfegruppe für einen passt und ob es dort die passenden Ansprechpartner*innen für die eigene Situation gibt.

Kommen Sie zum kostenlosen Hörtest.

Der Hörtest bei Neuroth ist unverbindlich und kostenlos, lohnt sich aber in jedem Fall. Sollte sich herausstellen, dass Sie nicht mehr so gut hören, holen wir die volle Hörstärke zurück in Ihr Leben.

Scherbichler Carmen16.04.2025
carmen-scherbichler
Quellen


Laut Forschung leiden fast 15 % der Erwachsenen in Europa an Tinnitus

Bhatt, Ishan Sunilkumar et al. (2023). Identifying Health-Related Conditions Associated with Tinnitus in Young Adults. Audiology research vol. 13,4 546-562.

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