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Auf die Dosis kommt es an – auch beim Musikhören. Zu große Lautstärke über zu lange Zeit kann die Sinneszellen im Ohr dauerhaft schädigen. Auch stundenlange Telefonkonferenzen im Homeoffice können sich auf das Gehör schlagen. Was es mit der 60/60-Regel auf sich hat und wie man seine Ohren schützen kann, erklärt Hörakustikexperte David Wanderer von Neuroth zum Tag gegen Lärm am 27. April.


Wie laut ist es in unserem Alltag und wie viel Dezibel vertragen unsere Ohren? Diese Frage steht anlässlich des Tages gegen Lärm am 27.4. im Mittelpunkt. Zahlreiche Initiativen rund um den Globus weisen an diesem Tag auf die Risiken hin, denen unser Gehör durch Lärm und Dauerbeschallung im Alltag ausgesetzt ist.

Konzertbesucher mit Hände in der Höhe
Freizeitlärm als potenzielle Gefahrenquelle für Gehör und Gesundheit

In ihren „Leitlinien für die Bewertung von Umgebungslärm für die Europäische Union“ listet die Weltgesundheitsorganisation WHO neben Dauer-Verkehrslärm vor allem auch den Freizeitlärm als potenzielle Gefahrenquelle für Gehör und Gesundheit auf.


Dazu zählt die Belastung, die durch Konzert- und Discobesuche, aber auch durch intensives Musikhören über Kopfhörer im Alltag auftritt. Insbesondere mit In-Ear-Kopfhörern gelangt Musik vielfach mit zu hohem Schalldruck an die empfindlichen Sinneszellen im Ohr. Hier lässt sich mit einer einfachen Regel die Gefahr einer dauerhaften Hörminderung deutlich senken.


„Zu lautes Musikhören ist ein Risiko, dem sich im Alltag viele Kinder und Jugendliche aussetzen“, weiß David Wanderer, Hörakustik-Meister von Neuroth in Wien. „Die WHO schätzt, dass weltweit die Hälfte aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf Dauer zu laut Musik hört. Zum Beispiel erreicht Musik über In-Ear-Kopfhörer oft Spitzen bis zu 110 Dezibel. Die kritische Grenze liegt, wenn man längere Zeit hört, bei 85 Dezibel.“ Auch stundenlange Telefon- und Videokonferenzen im Homeoffice können sich auf das Gehör auswirken. „Vor allem zu Corona-Zeiten trugen viele im Homeoffice über längeren Zeitpunkt Kopfhörer.“

Frau mit Smartphone und In-Ear-Kopfhörer
Mit der 60/60-Regel das Gehör schützen

In der Praxis hat sich die 60/60-Regel als Richtwert für gefahrlosen Musikgenuss über Kopfhörer erwiesen: Höchstens 60 Minuten pro Tag bei nicht mehr als rund 60 Prozent der maximal möglichen Lautstärke hören. Danach sollte man den Ohren eine Pause gönnen – das bewahrt das Gehör davor, Schaden zu nehmen. „Wie bei plötzlichem, sehr lautem Schall können die feinen Haarzellen im Innenohr auch bei zu langem, zu lautem Musikhören wie Streichhölzer abknicken. Dadurch kommt es zu einer dauerhaften Hörminderung“, erklärt David Wanderer. „Das Hören wird dumpf, das Sprachverstehen wird schwierig. Oft geht auch ein Tinnitus – sogenanntes Ohrensausen bzw. Ohrenpfeifen – damit einher.“ Insgesamt ist Lärmschwerhörigkeit in Österreich die zweithäufigste Art einer Hörminderung nach der Altersschwerhörigkeit.

Individuell angepasster Gehörschutz für Konzerte

Auch der Besuch von Discos, Clubbings und Rockkonzerten kann das Gehör an die Belastungsgrenze bringen. Bei Konzertevents empfiehlt der Neuroth-Hörakustikexperte, es den Musiker*innen auf der Bühne gleichzutun: Diese schützen ihr Gehör meist mit individuell angepasstem Gehörschutz, der so dezent sind, dass er nicht auffällt. Mit akustischen Filtern ausgestattet, ermöglicht dieser Discobesuche und Festivalfreude ohne Ohrenpfeifen und Reue.

Wann sollte man zum HNO gehen?

Generell gilt: Wenn man das Gefühl hat, schlechter zu hören, oder wenn man ein Pfeifen im Ohr feststellt, sollte man unbedingt einen HNO-Arzt aufsuchen – je früher, desto besser. Bei einem Tinnitus sei es wichtig, gewisse Strategien zu entwickeln, um ihn auszublenden. Ist eine Hörminderung die Ursache, können auch Hörgeräte dabei helfen, das eingeschränkte Hörvermögen zu verbessern und die lästigen Geräusche zu überlagern – damit die Lebensqualität wieder ein Stück steigt.

„Laute“ Zahlen und Fakten:

  • Seit 1996 findet jedes Jahr am letzten Mittwoch im April der „International Noise Awareness Day“ statt, der „Tag gegen Lärm“. Initiiert wurde er vom New Yorker „Center for Hearing and Communication“, um auf Lärm als Umweltthema aufmerksam zu machen. Weltweit gibt es Aktionen, um das Bewusstsein für das eigene Gehör zu schärfen.
  • Lärmschwerhörigkeit ist die zweithäufigste Art einer Hörminderung nach der Altersschwerhörigkeit.
  • 85 Dezibel: Das ist jene Grenze, ab der Lärm für die Ohren ab einer gewissen Dauer gefährlich werden kann. Mögliche Folgen: Hörminderung, Schlaflosigkeit, hoher Blutdruck etc.
  • Hört man Musik mit einer Lautstärke von rund 105 Dezibel, liegt das für das Ohr maximal verträgliche Pensum bei lediglich 18 Minuten pro Woche.
  • 120 Dezibel: Hier liegt auch die durchschnittliche Schmerzgrenze des menschlichen Ohrs.